Das waren die Gluck Festspiele // 2024
Vielen Dank, dass Sie dabei waren!

"Im Gegensatz zu den meisten anderen Musiktheater-Festivals liefern die Gluck Festspiele nicht nur wunderbare Kantilenen. Sie haben auch etwas zu sagen, man muss nur zuhören können. Weiter so!"
- Stephan Burianek (Opern.News)

"Eine vielversprechende Farbe mit Zukunft für den mitteleuropäischen Festivalkalender"
- Roland H. Dippel (Neue Musikzeitung)

Nachruf auf Lizzy Aumeier

Nach langer Krankheit ist die Kabarettistin Lizzy Aumeier diesen Monat verstorben. Die Gluck Festspiele trauern gemeinsam mit der Familie um eine echte oberpfälzer Künstlerin, die 2022 auch bei den Festspielen auftrat. Im Gedenken an sie veröffentlichen wir ihren den Festspielen gewidmeten Text noch einmal:

„Lizzy, Gluck und die Oberpfalz. 
Die Oberpfalz und Weidenwang, als Geburtsort von Christoph Willibald Gluck wurden lange vom Rest von Bayern belächelt! So wie etwa die Ostfriesen in Norddeutschland. Ein unglücklicher Vergleich! Der karge Boden und die schwere Bewirtschaftung desselben, führte zu Hunger und Mangelernährung der Bevölkerung. Deshalb wurde die Oberpfalz auch die Steinpfalz genannt, denn das Land ist übersät mit geologischen Zeugen des Erdaltertums. Die Vielfalt der Ausgangsgesteine spiegelt sich in der Landschaft wider – daher der Name: Stoapfalz = Steinpfalz.
Im Jahre 1852 wurde ein Amtsarzt aus München in die Oberpfalz geschickt, um sich dieses Volk einmal genau in Augenschein zu nehmen. Sein Fazit: „…der Oberpfälzer ist klein, dünn und schweigsam…“ (Wir haben uns weiterentwickelt!) „ …wenn man sich länger mit ihnen beschäftigt, sind sie auch humorvoll…“ Stimmt! 
Berühmte Oberpfälzer (außer Gluck): Max Reger, Alfons Goppel (ehemaliger bayerischer Ministerpräsident – natürlich CSU – zu der Zeit gab‘s ja keine Opposition), Margret Hölle (Dichterin), Eckehard Henscheid (Schriftsteller), Charles Schumann (Barkeeper), Walter Röhrl (Rally Weltmeister), Carina Dengler (Schauspielerin – dahoam is dahoam), Norbert Neugirg (Altneihauser Feierwehrkappelln), Sissi Perlinger und sogar ich, Lizzy Aumeier aus Sulzbürg. Die Oberpfalz reicht von der Donau und vom oberpfälzer Jura bis zur Grenze von Tschechien und grenzt an Oberbayern, Niederbayern, Mittel- und Oberfranken. 
Vielleicht spiegelt die Kargheit und Tristesse seiner frühen Kindheitsjahre, das Verlangen von Christoph Willibald Gluck, in seinen Werken das Innerste nach außen zu kehren?! Also die Ängste, Verzweiflung und die innere Not, über die nie gesprochen wurde?!? Das genau macht ihn zum großen Reformator der bis dahin effekthascherischen Oper und er erreicht bis heute, mit dieser Ehrlichkeit und Authentizität, ein begeistertes europäisches Publikum!“     
Lizzy Aumeier – Gluck Jahrbuch 2022

Auch Prof. Michael Hofstetter richtet sich mit ein paar persönlichen Worten direkt und in Gedenken an die Künstlerin:„Liebe Lizzy, die Begegnung mit Dir gehört zu den herz-erwärmensten und inspirierensten Begegnungen in meinem Künstlerleben. Vielen Dank für Deine Wachheit, Offenheit und Deine moralische Umbeugsamkeit. Die Welt wird dich sehr vermissen und wäre eine bessere, wenn es mehr von Dir gäbe. Umso mehr herzlichen Dank für die Zusammenarbeit mit den Gluck Festspielen. Herzlich, Michael“

„Gluck und seine Musik sind für mich immer wieder eine großartige Überraschung…“

Prof. Michael Hofstetter | Geschäftsführender Intendant

Christoph Gluck ist der letzte noch wiederzuentdeckende Komponist von Weltgeltung.

Mozart, Schubert, Berlioz, Wagner, Strauss und unzählige andere haben ihn verehrt und haben verstanden, dass kaum ein anderes Genie die Operngeschichte derart mitgestaltet und auch über seinen Tod hinaus für Jahrhunderte beeinflusst hat, wie Gluck. In seinem Nekrolog auf Christoph Willibald Ritter von Gluck schrieb der Dichter Schubart, was ‚Lully für Frankreich, Händel für England, Jomelli für Italien und Bach für Deutschland‘ getan haben, habe Gluck für die ganze Welt getan.
Gluck stellt den Menschen in das Zentrum seines Schaffens. Die endgültigen Seins-Themen der Menschheit stehen im Mittelpunkt seiner Werke. 150 Jahre vor Sigmund Freud und Carl Gustav Jung erforscht er wie kein anderer mit der Sprache seiner Musik die Tiefen und Untiefen der menschlichem Psyche.
Und fordert dabei die größtmögliche Leidenschaft, Authentizität und Intensität von allen seinen Protagonisten und Musikern.
Das macht ihn zum vielleicht größten Humanisten der Operngeschichte – und es macht ihn zu einem extrem modernen Streiter für die Wahrhaftigkeit auf der Bühne, den Brettern, die bei ihm wirklich die Welt bedeuten.
Bei den Gluck Festspielen ist nun die singuläre Kraft dieser Musik, die Wucht des Gluck’schen Oeuvres wieder zu erleben.
Die Metropolregion bietet dazu mit einigen der schönsten historischen Opernhäuser des 18. Und 19. Jahrhunderts den denkbar besten Rahmen.
Alle zwei Jahre (wegen der Pandemie mussten wir einmal pausieren und so gab es die Verschiebung auf 2021), das nächste Mal 2024, feiern wir von Ansbach bis Fürth, von Amberg bis Bayreuth, von Nürnberg bis Castell das Werk dieses größten Komponisten unserer Region.

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