Michael Hofstetter


Michael Hofstetter wirkte und wirkt seit über 30 Jahren als Gastdirigent an zahlreichen Opernhäusern und Festivals, u.a. Houston, London, Kopenhagen, Oslo, Toronto, Hamburg, Hannover, Stuttgart, München und Paris, den Salzburger Festspielen, den Händelfestspielen Karlsruhe, den WRD-Tagen für Alte Musik, den Händelfestspielen Halle sowie der Styriarte Graz. Zuletzt Generalmusikdirektor in Gießen, prägte er zuvor als Chefdirigent das Orchestre du Chambre de Genève, das Stuttgarter Kammerorchester, die Ludwigsburger Schlossfestspiele sowie das styriarte Festspielorchester. Über 30 vielfach ausgezeichnete CDs und DVDs  bei Labels wie Sony, Deutsche Grammophon und Oehms-Classics sind bisher von ihm erschienen. Er ist Professor an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.

Seit Januar 2020 ist Michael Hofstetter Intendant und Geschäftsführer der GLUCK FESTSPIELE.

Pressestimmen

„Der gebürtige Münchner Hofstetter, aktuell Intendant der Gluck-Festspiele Nürnberg, darf wohl als Genie bezeichnet werden. Man ertappte sich bei dem Gedanken, Mozart für lange Zeit nur noch von ihm hören zu wollen.“

STYRIARTE 2020 – ‚DON GIOVANNI‘ • DER STANDARD (WIEN)

„Die Krone des Abends gebührt dem Dirigenten Michael Hofstetter. Er war Seele, Kraftzentrum des Abends und nimmermüder Motor des Geschehens. Er ließ die Emotionen hochkochen, war mithin weit mehr als ein souveräner und kompetenter Sachwalter eines Operninnovators“

Online Merker | Gluck „Antigono“ 2019 (Markgräfliches Opernhaus Bayreuth)

„Operetta is like goulash: there‘s no definitive recipe, but you know when it tastes right. This spirited new recording of Kálmán‘s 1908 ‘military operetta‘ makes a few tweaks to the original, but it’s lively, fresh, and has that authentic Viennese-Hungarian paprika tang. Huge fun, done with huge style: it’s rarely off my CD player.“

CD ‚Ein Herbstmanöver‘ • Gramophone Critic’s Choice

„Schlichtweg Weltklasse war es, was Michael Hofstetter und das historisch informiert musizierende Styriarte-Festspiel-Orchester zur Begleitung der vier Sänger boten.“

styriarte ‚Don Giovanni‘ Graz • Der Standard

Liebe Besucherinnen, liebe Besucher,

manchmal gibt es im Leben ganz unerwartet großartige Entdeckungen.
Nach über 30 Jahren meiner weltweiten Tätigkeit erlebe ich die Beschäftigung mit der Musik Glucks, aber auch und speziell mit seiner faszinierenden Persönlichkeit, als eine solche Entdeckung. Die Geistesgröße, die seelische Tiefe und Wucht dieses großartigen musikalischen Kosmos, dazu die humanistische Haltung und damit die Aktualität von Glucks Werk für unsere heutige Zeit – das ist eine wundervolle Überraschung, die ich nicht erwartet hätte!

Gluck ist ein gefeierter Säulenheiliger, dessen Büste von Amsterdam über Zürich bis Graz, in Paris wie in Italien in nahezu jedem historischen Konzertsaal, jedem historischen Opernhaus steht. Gluck ist zweifelsohne ein hochverehrtes Mitglied im musikalischen Olymp. Und dennoch ist er auf den Spielplänen des 20. und 21. Jahrhunderts nur sporadisch vertreten.

Woran kann das liegen?
Ich denke hier an eine Aussage von Gluck selbst: Er sagt, dass für die Einstudierung einer neuen Oper die Präsenz des Komponisten so notwendig sei wie die Sonne für die Natur. Gluck wusste ja, wie es klingen sollte, und brauchte deshalb vieles nicht zu notieren. Die emotionale Kraft und die Mittel, die sie erfordert, sind ohnehin weitestgehend nicht notierbar– sie können nur im Augenblick erschaffen werden. Zeitgenossen berichten von einem glühenden, tobenden, emphatischen Künstler, der jenseits von Gefälligkeit und Schönklang alle Tiefen menschlicher Emotionen erlebbar machen wollte.
Jede Aufführung seiner Werke braucht genau diese Ekstase, braucht die Emotionen, um aus den bewusst einfach gehaltenen Partituren zu voller Kraft und Wucht aufblühen zu können.

Natürlich haben auch wir Christoph Gluck nicht in personam bei uns – dennoch bin ich überzeugt, dass genau das den Festspielen gelingen kann: Ein Experimentierfeld auf allerhöchstem Niveau zu sein, ein Labor für die Wiederentdeckung der künstlerischen Kraft, des schöpferischen Feuers und des faszinierenden Zaubers dieses vielleicht wirkmächtigsten Komponisten unserer Heimat.

Glucks Werk ist ein Eldorado für jeden Musikliebhaber und er steht zugleich für das Beste, was unsere Gesellschaft sein kann, für Humanismus, für Wahrhaftigkeit, für menschliche Größe. Es interessiert uns nicht, Festspiele wie eine Vitrine zu betreiben, in der man schöne Raritäten ausstellt. Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dass Kultur reflektiert, wie wir heute und morgen leben wollen. Denn ich glaube: Wir brauchen Gluck in unserer Zeit!
Ich freue mich, wenn ich Sie auf diese Expedition mitnehmen darf.
 
Ihr Michael Hofstetter
michaelhofstetter.com